Sie soll für Durchblick im Datenwust sorgen und sicherstellen, dass alle Informationen rund um das körperliche Befinden der gesetzlich Krankenversicherten stets auf dem neuesten Stand sind. Die Rede ist von der elektronischen Patientenakte (ePA), die seit Ende April bundesweit genutzt werden kann – und zwar von allen Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken, aber auch vom Patienten selbst. Arztbriefe, Krankengeschichte und Medikationsliste sollen in der ePA hinterlegt werden.

Mit der ePA beschäftigte sich auch der Presseclub Saar. Eingeladen hatte er Dr. Michael Kulas, den ersten Vorsitzenden des Saarländischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, und Peter Springborn, den Landesgeschäftsführer des Sozialverband VdK Saarland. „Die Elektronische Patientenakte – digitaler Durchbruch oder gläserner Mensch?“ war Thema des Vortrags- und Diskussionsabends, den Presseclub-Präsident Lothar Warscheid moderierte.
Die Gäste stimmten darin überein, dass die Zusammenführung aller wichtigen Patientendaten „auf Dauer unabdingbar ist“, wie es Kulas sagte. „Allerdings muss noch vieles geklärt und fortentwickelt werden“. So seien beispielsweise die Übermittlungssysteme der Praxen untereinander und zu den Krankenhäusern noch nicht abgestimmt.
Springborn kritisierte, dass die Patienten in Deutschland selbst entscheiden können, welche Befunde in ihre Patientenakte kommen und welche nicht. „So ist es für die Ärzte unmöglich, sich ein komplettes Krankheitsbild zu verschaffen“, betonte er. Doch er ist davon überzeugt, „dass sich die ePA weiterentwickelt und die Defizite behoben werden können“.
