Rückblick zu „Die fiese Masche Enkeltrick“

Die Zahlen sind erschreckend. Mit der Masche Enkeltrick, bei dem Betrüger meist bei älteren Leuten anrufen und sagen, dass die Tochter oder ein Enkelkind in einer Notlage stecken und dringend Geld benötigen, haben Verbrecher im Saarland allein im Jahr 2022 mehr als eine Million Euro abgestaubt. Das machten Kriminaldirektor Michael Klein und die Kriminalhauptkommissarinnen Nicole Frank und Sybille Becker-Oehm auf einer Veranstaltung des Presseclubs Saar deutlich. Sie stand unter dem Thema „Die fiese Masche Enkeltrick – und warum so viele darauf hereinfallen“. Zusammen mit den Maschen, dass jemand am Telefon einen Gewinn versprach, der erst nach Überweisung einer Gebühr ausgezahlt wird, oder ein angeblicher Staatsanwalt Kaution verlangt, damit ein naher Angehöriger aus polizeilichem Gewahrsam freikommt, wurden im vergangenen Jahr fast 1,8 Millionen Euro erbeutet. 2021 betrug die Schadenssumme erst 522.900 Euro.Die Zahl der angezeigten Delikte lag 2022 bei 3835 nach 1386 im Vorjahr.

Die Polizeibeamten Michael Klein, Sybille Becker-Oehm und Nicole Frank (von links). Im Türrahmen Jörg Hektor, Pressesprecher des saarländischen Innenministeriums.
Foto: Lothar Warscheid

„Inzwischen klärt die saarländische Polizei auf breiter Front auf“, sagte Michael Klein. Zielgruppe sei die Generation 60 plus sowie deren Angehörige. Mit Flyern und über die Medien „versuchen wir, möglichst viele Menschen zu erreichen und für die Tricks zu sensibilisieren“, betonte Frank. „Dass die Zahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 so stark angestiegen sind, kann auch ein gutes Zeichen sein“, erläuterte Becker-Oehm vor den Presseclub-Zuhörern. „Es kann bedeuten, dass mehr Menschen eine Anzeige erstatten und sich nicht schämen, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen sind.“

Nähere Infos findet man unter www.saarland.de/enkeltrick

Zahlreiche Mitglieder und Gäste des Presseclubs Saar verfolgten die Vorträge der drei Kriminalbeamten.
Foto: Lothar Warscheid