Schwierige Lage der Gastronomie

Die Gastronomie ist zweifellos eine der am ärgsten betroffenen Branchen der Krisenabfolgen seit dem Jahr 2020: Corona-Schließung, Personalabgänge, Inflation, explodierende Preise für Energie und Lebensmittel wegen des Ukraine-Kriegs und jetzt auch noch der Wegfall des reduzierten MwSt.-Satzes auf Speisen. Andererseits sind trotz der erfolgten Preiserhöhungen die Restaurants gut besucht, ohne Reservierung läuft fast nichts mehr. Wie passt das zusammen?

Für Irakli Gogadze, Vizepräsident des DEHOGA Saar und Regionaldirektor der Victor’s Group, sowie DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Frank Hohrath ist das schon eine erste Auswirkung der schwierigen Lage: Viele DEHOGA-Mitgliedsbetriebe haben ihre Öffnungszeiten deutlich reduziert, entsprechend „knubbelt“ es sich an den anderen Tagen. Obwohl auf Gäste-Seite definitiv eine abnehmende Häufigkeit der Restaurantbesuche festzustellen sei. Betriebsaufgaben kommen hinzu – das ständige Lavieren zwischen dem eigenen Kostendruck und der Sorge um Gästeschwund, die zeitraubenden Dokumentationspflichten, da sieht so mancher aus der überwiegend inhabergeführten Gastronomie im Saarland keine Perspektive mehr. Gut möglich also, dass sich der Trend zu größeren Einheiten, zur Systemgastronomie, verstärken wird.

Aber, so Gogadze und Hohrath, es gibt auch viele junge Menschen mit mutigen, innovativen Ideen, die bestehende Betriebe übernehmen, dort dann aber neue Konzepte ausprobieren, in Nischen gehen, das wichtige Thema Nachhaltigkeit bewusst umsetzen. Und auch der Verband geht in die Offensive: Mit der Kampagne www.dumachstdenmoment.de soll die Attraktivität der Hotel- und Gastronomiebranche gestärkt werden.