Er ist eine imposante Landmarke, der Schornstein des Heizkraftwerks Römerbrücke, das Mitglieder des Presseclubs Saar kürzlich besichtigten. Der Erzeuger von Strom und Fernwärme gehört dem Saarbrücker Versorgungsunternehmen Energie Saar-Lor-Lux (ESLL), an dem Engie Deutschland (eine Tochter des französischen Energie-Konzerns Engie) mit 51 Prozent und die Stadtwerke Saarbrücken mit 49 Prozent beteiligt sind. 177 Meter ist der Schornstein hoch, der nachts im wechselnden Farbenspiel angestrahlt wird. Die Presseclub-Besucher erfuhren auf ihrem Rundgang von Kraftwerks-Führer Frank Künzer und ESSL-Pressesprecher Kevin Dörr, dass das Heizkraft 1964 in Betrieb ging und seither Strom und Fernwärme produziert. Ein Blick in den Leitstand zeigte, wie komplex die Anlage ist und wie die alles ineinander greifen muss, um die Energieversorgung großer Teile der Landeshauptstadt sicherzustellen.
Wichtige Wegmarken in der 60-jährigen Geschichte des Heizkraftwerks Römerbrücke waren die Investitionen in eine leistungsstarke Gasturbine 2005 und eine zusätzliche Dampfturbine 2011. Im Jahr 2022 wurde das Heizkraftwerk durch das Gasmotorenkraftwerk Gamor ergänzt. Damit verbunden war auch das Ende des Energieträgers Steinkohle, die bis dahin vor allem noch im Winter eingesetzt wurde. „Wir sind auch auf die Zukunft vorbereitet“, sagt ESLL-Vorstandsprecher Joachim Morsch im Gespräch mit den Presseclub-Mitgliedern. Sollte sich Wasserstoff als neuer Energieträger durchsetzen und Erdgas irgendwann ersetzen, „können wir das stemmen“. Die fünf Gasmotoren von Gamor „sind heute schon auf den partiellen Einsatz von Wasserstoff zur Strom- und Fernwärmeerzeugung vorbereitet“.