Wo der Datenklau zuschlägt – Cybercop im Presseclub

Cyber-Kriminalität lauert heute an vielen Stellen im Netz: Opfer sind meist Wirtschaftsunternehmen, aber auch  der heimische PC fürs Home-Office. Dabei werden die Cyber-Angriffe immer komplexer, die Raffinesse der Straftäter vielfältiger. Einen Einblick in diese kriminelle Welt des Internets gab jetzt für den Presseclub Philipp Legrum von der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime der saarländischen Polizei. Sie ist die erste Anlaufstelle für Wirtschaftsunternehmen, die von Cybercrime-Straftaten betroffen sind. Beispielsweise wenn IT-Systeme gehackt wurden oder es Angriffe auf die kritische Infrastruktur (Energieversorgung, Krankenhäuser) gegeben habe, so Legrum.

Denn: Bleibt der Bildschirm dunkel, sei schnelles Handeln vonnöten, um die entsprechenden Abwehrmaßnahmen einzuleiten, sagte der Informatiker (38). Die Erpresser verlangten bis zu hunderten von Millionen Euro, um gehackte Systeme wieder freizugeben. Grundsätzlich warnt die Polizei davor, auf entsprechende Forderungen einzugehen. Deshalb appellieren Cybercops an Unternehmen, dem eigenen Sicherheitskonzept mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Investitionen zahlten sich aus. Denn die Strafverfolgung der weltweit agierenden Täter werde immer schwieriger, meinte Legrum. Keinesfalls solle aber auf die Forderungen der Täter eingegangen werden.

Datei-Anhänge sind ein begehrtes Einstiegsfenster für den Datenklau. Noch am wenigsten problematisch seien pdf-Dateien. Legrum empfiehlt bei unbekannten Anhängen grundsätzlich Vorsicht walten zu lassen. Und: Wer für ein Backup seiner Daten in einer Cloud sorgt, könne größere Schäden vermeiden. Wer trotzdem zu Hause am Computer in die Cybercrime-Falle tappt, könne sich für eine Strafanzeige an jede Polizeidienststelle oder für weitere Hilfe an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wenden. Kostenlose Hotline:  0800 274100.